Smalltalk-Karten für mehr als nur ein "Danke, gut.".
Viele unserer Familien berichten immer wieder davon, dass sie gern mehr über das aktuelle Tagesgeschehen ihrer Kinder und Jugendlichen erfahren möchten. In gemeinsamen Situationen, wie zum Beispiel zu den Mahlzeiten, ist es oft jedoch etwas schwierig, genau das herauszubekommen.
Bitte keine Interviews
Gerade jüngeren Menschen mit ASS fällt es oft schwer, sich in Gespräche einzubringen, Erlebnisse zu schildern oder von ihrem aktuellen Tagesgeschehen zu berichten. Smalltalk-Situationen werden nicht selten gemieden und bereiten Unbehagen.
Eltern, die gern mehr darüber erfahren möchten, was ihr Sprössling den Tag über erlebt hat, finden sich dann häufig in Situationen wieder, die eher einem Interview als einem gegenseitigen Gesprächsaustausch ähneln.
„Ja! Nein! Danke, gut.“ - Vermeiden Sie eintönige Fragen
In vermeintlichen Gesprächen neigen wir oft dazu, eintönige Fragen zu stellen: „Warst du heute auf dem Spielplatz?“, „Hat der Schulausflug Spaß gemacht?“, „Wie war das Essen?“
Die Antworten auf solcherlei Fragen werden von jemandem, der ohnehin schon Probleme in der Kommunikation hat meist auch nur kurz und knapp mit einem „Ja.“ oder „Nein.“ beziehungsweise „Gut.“ beantwortet. Ein Gespräch in Form eines gemeinsamen Austauschs kommt so nur schwerlich in Gange.
Smalltalk spielerisch interessant gestalten
Smalltalk-Kartenspiele eignen sich sehr gut, um eintönigen Gesprächssituationen entgegenzuwirken. Hierbei zieht jeder „Gesprächsteilnehmer“ abwechselnd Karten, auf denen Fragen notiert sind, die auf mehr als nur eine kurze Antwort abzielen.
Die Fragen kann man sich anfangs selbst vorlesen und anschließend beantworten. Als erweiterte Stufe können sich die Teilnehmer die Fragen auch gegenseitig stellen. Der Antwortende kann im Anschluss die Frage auf seiner Karte einem anderen Teilnehmer stellen.
Unser Tipp: Je nach Thematik können Sie (gerne auch gemeinsam) passende Fragen formulieren und anschaulich gestalten. Wählen Sie interessante Fragen sowie Fragen, auf die es mehr als nur ein kurzes Ja / Nein zu antworten gibt. Spielkarten-Rohlinge zum gemeinsamen Gestalten gibt oft schon günstig in Bastelläden oder Online-Shops zu erwerben. Dadurch sieht Ihre Smalltalk-Runde gleich noch mehr nach einem Spiel als nach einer Übung aus. Versuchen Sie diese spielerische Herangehensweise zu einem möglichst festen Bestandteil im Tagesablauf werden zu lassen. Der abendliche Austausch am Küchentisch eignet sich beispielsweise sehr gut, um sich gemeinsam über das Tagesgeschehen zu unterhalten. Achten Sie bei der Umsetzung auch auf den zeitlichen Rahmen. Fangen Sie mit kurzen „Spielrunden“ an. Smalltalk soll nicht anstrengend wirken. Je mehr Spaß Sie dabei haben, umso besser. :) |
Benötigen Sie weitere Tipps und Übungen zum Thema Smalltalk? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.
Wir freuen uns auch über Feedback zu den aktuellen Blogs oder Anfragen zu Themen, über die Sie gern mehr erfahren möchten. Eine Übersicht zum Ausdrucken oder Downloaden finden in unserer Rubrik Materialien oder am Ende dieses Artikels.
Herzliche Grüße
Ihr Team von Autismushelfer.de
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